Blog Igeho 2025

Auf den Spuren des Wandels im Land der Kaffee-Superlativen

Nachhaltigkeit in der Kaffeeproduktion verlangt vertieftes Wissen und höchstes Engagement. Auf der ständigen Suche nach Qualität erforschen wir als Rösterei dieses Wissen und dieses Engagement bei unseren Produzenten in den Ursprungsländern.

RAST KAFFEE
Ebikon, Schweiz

Anfang des 18. Jahrhunderts haben die Portugiesen erstmals Kaffee nach Brasilien gebracht. Die Pflanze er­
oberte das grösste Land Südamerikas im Sturm. Grossgrundbesitzer began­nen mit der industriellen Produktion von Kaffee. Auf grossen Plantagen wurde den Kaffeebauern und den Böden alles abverlangt. Brasilien ist seit 150 Jahren der weltweit grösste Kaffeeproduzent und ­exporteur. Auf insgesamt 2,3 Millionen Hektaren Anbaufläche wird Kaffee angebaut. Der grösste Hafen Lateinamerikas zum Verschiffen des Rohkaffees befindet sich in Santos. 
Schwankungen oder Krisen während der Ernte in Bra­silien haben direkten Einfluss auf den internationalen 
Markt und dessen Preise. 

Tief verankertes Kaffeewissen

Brasilien ist weltweit das grösste Anbaugebiet von Kaffee. Die Kaffeebauern verfügen dank der langen 
Kaffeetradition über Generationen über ein enormes, tief verankertes Kaffeewissen. Dieses Wissen kann sich 
mit der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit entfalten, äussert sich in der Produktion von komplexen 
Kaffees und zeigt sich in einer verstärkten Ausrich­tung auf pure Qualität. 

Innovative Kooperativen verschreiben sich der Nachhaltigkeit

Die Kaffeeproduktion in Brasilien befindet sich im Wandel. Zunehmend schliessen sich innovative Kaffee­
bauern zu Kooperativen zusammen und verschreiben sich der nachhaltigen Produktion und dem absoluten 
Qualitätsdenken. Dank unserer persönlichen Kontakte zu wegweisenden Kaffeeproduzenten können wir seit 
Jahren das steigende Bewusstsein für Nachhaltigkeit mitverfolgen und begleiten. Zum Beispiel in der Ko­
operative Sancoffee in Campo das Vertentes, in der Region Minas Gerais, etwa 200 Kilometer südlich von 
Belo Horizonte. Der Kooperative gehören auch die Fazenda Samambaia und Fazenda San Paulo an. 
Bereits seit zehn Jahren stehen wir im regelmässigen Austausch, mit gegenseitigen Besuchen, mit Konfe­
renzen mit den produzierenden Bauern, mit vielen Gesprächen. Der persönliche Austausch ist zentral, 
um als Rösterei die Anliegen der Produzenten zu ver­stehen und als Produzenten unsere Ansprüche als 
Rösterei. So entwickeln wir ein gemeinsames Ver­ständnis und ein gemeinsames Qualitätsbewusstsein. 


Treibende Kraft für Kaffeequalität

Sancoffee wurde im Jahr 2000 von einer Gruppe von Kaffeebauern als Genossenschaft für Spezialitäten­kaffee gegründet und ist seither die wichtigste trei­
bende Kraft für Kaffeequalität und faire Produktions­bedingungen in der Region. Die Kooperative investiert 
gemeinsam und farmübergreifend in den Ausbau von Sozial­ und Naturschutzprojekten. So forstet Sancoffee 
auf ihren Plantagen ganz gezielt die Mischwälder auf und stellt die natürlichen Wasserquellen wieder her. 
Durch die Kompostierung des Kaffeekirschenfleisches wird zudem Stickstoff gebunden und bereits 2025 ein 
klimafreundlicher Anbau sichergestellt. Das Hochplateau von Campo das Vertentes liegt auf einer Höhe von rund 1000 Metern über dem Meeres­spiegel. Die Böden sind fruchtbar, die Region wasser­reich. Die Landschaft ist hügelig, aber nicht steil. Durch die regelmässigen Niederschläge und die milden Tem­peraturen werden hier optimale Bedingungen für die Reifezyklen von Kaffee geboten. Die Kaffeeanbau­methoden der Kooperative Sancoffee sind äusserst fortschrittlich und konsequent nachhaltig. Der Kaffee wird sorgfältig geerntet und verarbeitet. Nach dem Waschen und Schälen werden die Kaffeekirschen zum Trocknen auf einer grossen betonierten Fläche, dem sogenannten «Drying Patio», ausgelegt. Diese Form der Aufbereitung heisst Natural Drying.

Nachhaltige Projekte stärken ganze Region

Durch das gelebte Miteinander in der Gemeinschaft gelingt eine stabile Kaffeeproduktion auf höchstem 
Qualitätslevel. Erfahrung, Know­how und Ressourcen werden geteilt und zugänglich gemacht. Das führt dazu, 
dass die Farmen so trotz ihrer kleinen Grösse einen entsprechenden Mehrwert erhalten für die Qualität 
ihrer Ernte. Dadurch werden nicht nur nachhaltige Projekte auf den einzelnen Farmen gemeinsam reali­
siert, sondern auch die Region als Ganzes gestärkt.

Ihre Kontaktperson

Reto Buchli

Reto Buchli

Leiter Verkauf

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