Interview

Wer wird Koch des Jahres?

Am 13. und 14. November kämpfen sechs Finalisten im Kameha Grand in Bonn um den Titel „Koch des Jahres 2023“. Doch wer sind die Kandidaten, wo kommen sie her und wie kamen sie in die Branche? Wir stellen die Ausnahmetalente vor!

Marcel von Winckelmann
Position: Küchenchef, Landgasthof zum Müller, Ruderting
Alter: 29

Warum bist du Koch geworden?
Ich bin oft hinter dem Herd von Oma und Mama gestanden und habe geholfen, wo es ging. Das öffnete mir die Augen. Für mich gibt es nichts Schöneres, als aus einzelnen Lebensmitteln Gerichte entstehen zu lassen. Zahlreiche Praktika bestätigten mir den Wunsch, Koch zu werden.  

Warum gewinnst du den Wettbewerb?
Wir werden alles geben, ob das reicht, müssen andere entscheiden.

Wie bereitest du dich auf das Finale vor?
Da fällt mir ein Zitat von Gandhi ein: „Richte deinen Fokus auf die Lösung, nicht auf das Problem.“ Das beschreibt es ganz gut.

Wie gehst du mit der Konkurrenz um? Sind die anderen Finalisten überhaupt Konkurrenten für dich?
Es sind Freundschaften entstanden und wir haben alle jeden Tag nur ein Ziel und das sind Erinnerungen zu schaffen und Gäste glücklich zu machen. Das verbindet! Jeder der im Finale steht, möchte natürlich gewinnen und das kann nur die Jury anhand der Tagesleistung festmachen, wer die Nase und den Geschmack vorne hat.


Entihal Khatib
Position: Demi Chef de Partie, Leonardo Royal Hotel, Nürnberg
Alter: 35

Warum bist du Köchin geworden?
Ich liebe das Kochen und den Umgang mit frischen Zutaten wie Fleisch und Gemüse. Das ist der Grund, warum ich mich für diesen Beruf entschieden habe.

Warum gewinnst du den Wettbewerb?
Ich habe das Gefühl, dass ich im Wettbewerb etwas Neues präsentiert habe, nämlich orientalische Aromen. Ich denke, das ist es, was mich im Wettbewerb auszeichnet.

Wie bereitest du dich auf das Finale vor?
Ich versuche zunächst, mich psychisch auf das Finale vorzubereiten. Darüber hinaus sammle ich Informationen über den Wettbewerb des Vorjahres, um von den damaligen Teilnehmern zu lernen. 

Wie gehst du mit der Konkurrenz um? Sind die anderen Finalisten überhaupt Konkurrenten für dich?
Ich versuche, den Wettbewerb so gut wie möglich zu genießen. Es ist mir eine Ehre, all die großartigen und kulinarisch talentierten Teilnehmer kennenzulernen.


Marcel Förster
Position: Küchenchef, Agata’s, Düsseldorf
Alter: 30

Warum bist du Koch geworden?
Weil mich schon als Junge das Kochen immer fasziniert hat und ich viel mit meinen Omas gekocht habe.

Warum gewinnst du den Wettbewerb?I
ch kann den Wettbewerb gewinnen, da ich eine gewisse Ruhe in mir habe, die in den stressigen Phasen helfen kann. Außerdem koche ich nur Menüs von denen ich überzeugt bin.

Wie bereitest du dich auf das Finale vor?
Sobald der Warenkorb feststeht, werde ich mir ein Menü überlegen, welches ich probekochen werde. Hierbei werde ich testen, ob das Zeitmanagement passt.

Wie gehst du mit der Konkurrenz um? Sind die anderen Finalisten überhaupt Konkurrenten für dich?
Natürlich sind es für mich Konkurrenten, aber am Ende würde ich den Gewinn jedem Teilnehmer gönnen, da sie nicht ohne Grund im Finale stehen.


Miguel Marques
Position: Sous Chef, Alois By Dallmayr, München
Alter: 26

Warum bist du Koch geworden?
Mein Großvater und ich haben früher sonntags oft das Familienessen gekocht. Er hat mir viel beigebracht; wie man würzt, wie man Fleisch im Holzofen brät, wie man Gemüse anbaut und ihm so viel Geschmack wie möglich gibt, sich um die Tiere kümmert. Er hat seine Leidenschaft an mich weitergegeben, und deshalb wollte ich mein eigenes Erbe mit allem, was er mir beigebracht hat, fortsetzen und schaffen. Das werde ich mein ganzes Leben lang mit mir tragen und ich koche immer mit der gleichen Liebe, mit der er für uns kocht.

Warum gewinnst du den Wettbewerb?  
Ich gewinne, weil ich dafür gearbeitet habe, weil mein Ehrgeiz zum Sieg führt, weil ich versuche, dem Produkt, das ich in den Händen halte, das beste Leben zu geben, ich versuche, ihm den ganzen Geschmack zu geben, den es verdient. Kochen muss eine Mischung aus Gefühlen im Mund sein, es muss Emotionen, Leben, Geschichte haben, und das ist es, was ich bei allem, was ich tue, immer versuche, um den Menschen, die das, was ich mache, probieren, die beste Erfahrung zu bieten. Das Ziel ist, dass man mit jedem Löffel ein Lächeln des Glücks bekommt. Dafür gewinne ich, für den Geschmack, für die Kreativität und für die Leidenschaft.

Wie bereitest du dich auf das Finale vor?
Ich werde mich genauso vorbereiten, wie ich mich auf das Halbfinale vorbereitet habe. Ich werde an der Herausforderung arbeiten, die uns gestellt wird, und versuchen, den ganzen Geschmack aus den Produkten herauszuholen, die mir zur Verfügung stehen.

Wie gehst du mit der Konkurrenz um? Sind die anderen Finalisten überhaupt Kon- kurrenten für dich?
Wir Finalisten haben alle ein gutes Verhältnis. Jeder, der im Finale steht, hat den Sieg verdient. Deshalb ist Koch des Jahres ein großartiger Wettbewerb, bei dem man dabei sein kann, denn es herrscht ein familiärer Geist.


Simon Bantle
Position: Sous Chef, Epoca by Tristan Brandt, Waldhaus Flims Wellness Resort und Spa, Flims, (Schweiz)
Alter: 26

Warum bist du Koch geworden?
Mit zwölf Jahren habe ich ein Praktikum bei Claus-Peter Lumpp gemacht. Danach war für mich klar, ich werde Koch.

Warum gewinnst du den Wettbewerb?
Weil ich geschmacklich und fachlich stark bin, geprägt durch meine Herkunft, meine Heimat, meine Lehrmeister und mein Ehrgeiz.

Wie bereitest du dich auf das Finale vor?
Ein intensive Zeit- und Ablauftraining sind sehr wichtig. Zudem werden alle möglichen Szenarien durchgespielt, die schieflaufen können.

Wie gehst du mit der Konkurrenz um? Sind die anderen Finalisten überhaupt Konkurrenten für dich?
Die Konkurrenz ist sehr stark, wir wissen aber auch, wozu wir in der Lage sind, und lassen uns von niemandem einschüchtern. Die volle Konzentration liegt bei uns, nicht bei der Konkurrenz.


Antonio Amer Baqué
Position: Sous Chef, Restaurant Facil, The Mandala Hotel, Berlin
Alter: 28

Warum bist du Koch/Köchin geworden?
In unserer Familie wurde schon immer gekocht. Meine Großeltern hatten ein kleines Bistro. Außerdem liebe ich Essen – da lag die Entscheidung nahe.

Warum gewinnst du den Wettbewerb?
„Do it right or don‘t do it“, das fühle ich so sehr, dass ich mir es sogar als Tattoo stechen lassen habe. Wenn ich was mache, dann mache ich es richtig.

Wie bereitest du dich auf das Finale vor?
Genauso wie im Vorfinale – hat funktioniert. Bleibt aber ein Geheimnis!

Wie gehst du mit der Konkurrenz um? Sind die anderen Finalisten überhaupt Konkurrenten für dich?
Und wie! Jeder hat seinen eigenen Stil, anderes Wissen und Denkweisen. Am Ende muss alles zusammenpassen, das ist die Kunst. Die Konkurrenz schläft nie.


Die Kandidaten im Portrait

Noch mehr Informationen rund um die Finalisten gibt es online unter www.blgastro.de

Link zu den Interviews

24 Stunden Gastlichkeit, Ausgabe 05/2023

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Fotos: Julian Redondo Bueno